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Stress lass nach!
Stress lass nach!
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht Stress als einen der stärksten Krankheitsverursacher unserer Zeit. Das Reaktionsmuster, das beispielsweise durch Konflikte aktiviert wird, sicherte unseren Vorfahren, die Jäger und Sammler waren, in vielen Fällen das Überleben. Davonlaufen, kämpfen oder tot stellen war eine geeignete Praktik. Doch der in diesem Zusammenhang viel zitierte Säbelzahntiger ist heute nicht mehr unser Problem. Wir schütten nun Stresshormone aus, wenn es um Zeitdruck und Multitasking geht. Oft ist die Arbeitswelt Auslöser. Wie stark die (Stress-)Reaktion erfolgt, hängt von unseren Erfahrungen und der Persönlichkeit ab. Jeder Einzelne erlebt Stress ganz individuell. Und doch eint uns schlussendlich der Wunsch nach Entlastung und Entspannung.
Mögliche Folgen
Gerade lange Stressphasen können sich negativ auf Körper und Psyche auswirken. Forschungen zeigen, dass wir uns versuchen anzupassen und es sogar zu Veränderungen im Gehirn kommen kann. Laut der Bertelsmann Stiftung begünstigen die aktivierten Stress-Gene Krankheiten wie Bluthochdruck und erhöhen das Risiko für Burnout und Depressionen. Das Robert-Koch-Institut stellte fest, dass Menschen mit einer starken Belastung durch chronischen Stress deutlich häufiger an Schlafstörungen leiden, als Menschen ohne. Laut einer Krankenkassen-Untersuchung (TK) führen Überbelastungen auf Dauer zu einem hohen Krankenstand in Unternehmen. Psychisch bedingte Fehlzeiten steigen seit Jahren immer weiter. 2020 habe dies mit 20 Prozent erneut den höchsten Anteil am Krankenstand ausgemacht. Das Thema hat eine hohe Relevanz in den Gesundheitswissenschaften.
Selbst das Ruder übernehmen
Während unser Umfeld, wie die Familie oder die Arbeitsstelle, selbstredend Einfluss auf unser Stresslevel nimmt, können wir selbst ebenfalls an den Stellschrauben drehen, die uns zurück ins Gleichgewicht bringen. Die Bereitschaft, das eigene Fühlen und Handeln aktiv mitzugestalten, ist ein wichtiger Aspekt. Es ist Zeit zu handeln und die Eigenverantwortung mit anzuerkennen.
Stresshormone neutralisieren
Raus aus der Stressfalle geht es mit körperlicher Aktivität, denn körperliche Reaktionen und unsere Psyche sind untrennbar miteinander verbunden. Eine aktuelle Studie der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport mit Sitz in Berlin illustriert exemplarisch die positiven Effekte des Bergwanderns in Bezug auf die Stressreduktion. Einige Krankenkassen bieten mittlerweile sogar Online-Programme an, die zuhause zum Bewegen anregen sollen. Digitale Yoga-Kurse von kommerziellen Vertretern bereichern das Angebotsspektrum und regen zu mentaler und körperlicher Entlastung an, unabhängig von Ort und Zeit. Entspannungstechniken wie Mediation oder progressive Muskelentspannung können ebenso raus aus der Stressfalle helfen. Wichtig ist: Unsere Gedanken haben insgesamt einen großen Einfluss. Schon allein die bewusste Konzentration auf positive Aspekte des Lebens beendet die Stressreaktion. Es handelt sich dabei nicht um ein Mysterium, sondern vielmehr um eine nachvollziehbare physiologische Reaktion. Befinden wir uns in einem entspannten Zustand, kann unser Organismus eigenständig wieder ins Gleichgewicht kommen.
Gewappnet sein
Bei Dauerstress verbraucht der Körper vermehrt B-Vitamine, da der Körper verstärkt Cortisol und Noradrenalin ausschüttet. Um diese Stoffe überhaupt erst bilden zu können, braucht er Vitamin B. Australische Forscher fanden heraus, dass eine erhöhte Zufuhr von B-Vitaminen zu einer deutlichen Verminderung von Stress beiträgt. Das Stressniveau der Testpersonen sank um fast 20 Prozent. In Hülsenfrüchten und Fleisch ist Vitamin B enthalten. Auch andere Lebensmittelgruppen spielen eine Rolle. Es gibt Hinweise, dass Vitamin C, E, Selen, Zink, Magnesium sowie Omega-3-Fettsäuren dabei helfen Erschöpfungszeichen zu reduzieren. Doch nicht immer nehmen Menschen ausreichend Nährstoffe über die Kost auf. Das sollte bei anhaltenden Stresssymptomen überprüft und bei Bedarf gegengesteuert werden.
Dem Organismus eine Chance geben
Die Häufigkeit und Länge von Belastungen bestimmt mit, inwieweit sich Stress auf die Gesundheit auswirkt. Bekannt ist, dass das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko steigen kann und mehrere Studien weisen auch auf einen Zusammenhang bei der Entstehung von Krebs hin. Immer mal wieder für Pausen zu sorgen und sich selbst kleine Auszeiten zu gönnen, ist nicht zuletzt darum ein wichtiger Aspekt und räumt unserem Körper die Chance ein, eigenständig zurück ins Gleichgewicht zu finden. Unser Körper produziert je nach Situation auch sogenannte Antistresshormone. Diese Gegenspieler (z.B. Oxytocin), die unterem auch beim Liebesspiel ausgeschüttet werden, gleichen vieles aus.
Übrigens: Stress an sich ist nicht immer negativ. Er kann auch Energiereserven des Körpers freisetzen und unsere Leistungsfähigkeit steigern. Wie bei so vielen Dingen „macht allein die Dosis das Gift“.