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HEALTHY AGEING
HEALTHY AGEING Gesund altern, geht das?
Wir Menschen werden immer älter. Was sich vielversprechend anhört oder liest und für viele die Hoffnung beinhaltet, ein langes, glückliches Leben genießen zu können, stellt die Forschung und nicht zuletzt auch unsere Gesellschaft vor besondere Herausforderungen. Die höhere Lebenserwartung kann, so auch die deutsche Gerontologin Adelheid Kuhlmey, einen Anstieg chronischer Erkrankungen mit sich bringen, vermehrte psychische Einschränkungen und eine längere Abhängigkeit von der Unterstützung durch andere Personen wie beispielsweise medizinisch-pflegerisches Personal. Das zieht neben emotionalen Kosten auch monetäre Belastungen nach sich.
Mögliche Faktoren
Wie lange unsere Lebensspanne ist, hängt von unseren Genen ab und wird zudem von Faktoren wie Wohlstand, Bildungsniveau und dem Ort des Lebensmittelpunkts beeinflusst. Um dem genauer auf die Spur zu kommen, arbeiten in Deutschland mehrere wissenschaftliche Institute der Leibniz-Gemeinschaft an Projekten zum Thema Healthy Ageing. Äußere Einflüsse wie Stress, Lärm oder Schadstoffe stehen im Rahmen dieser Forschung mit im Fokus, denn sie beeinflussen den Alterungsprozess ebenfalls. Zudem spielt unsere Ernährung eine nicht unerhebliche Rolle und darf deshalb nicht außer Acht gelassen werden. Eine aktuelle, große internationale Studie (DO-HEALTH) betrachtet, in wie weit gezielte Ernährungs- und Bewegungsmaßnahmen vorbeugend auf das Altern wirken. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einnahme von Vitaminen und Fettsäuren sowie körperliche Fitness wichtige Auswirkungen auf unsere Körper haben. Anhand solcher Forschungsergebnisse gilt es Strategien zu entwickeln, die Krankheiten vorbeugen und die Lebensqualität steigern. Ausgaben für die Behandlung von chronischen Krankheiten und Pfleggekosten würden reduziert und ein Alterungsprozess mit möglichst geringen Einschränkungen möglich.
Gesundheit in den Alltag integrieren
Wir Menschen sind oft die Opfer unserer Erziehung und eingefahrener Lebensgewohnheiten. Es schleichen sich Bequemlichkeiten ein und eine gewisse Betriebsblindheit, die mitunter wenig Selbstreflektion ermöglicht. Beginnen dann die ersten körperlichen Auswirkungen aufzutreten, beispielsweise Bluthochdruck oder Gelenkschmerzen, kann es hilfreich sein, das eigene Berufs- und Freizeitmodell neu zu überdenken und aktiv mehr gesundheitsfördernde Maßnahmen in den Alltag einzubauen. Doch auch ohne bereits bestehende Erkrankung lohnt es sich, die eigene Widerstandskraft zu stärken und Körper und Seele möglichst viel Gutes zu tun. Inspirierend ist, was die Mind-Body-Medizin-Therapeutin Sonja Küpfer empfiehlt: „Sei dir selbst eine gute Mutter“. Es ist ein erster hilfreicher Schritt anzuerkennen, dass Selbstfürsorge für die eigenen Gesundheit wichtig ist.
Kleine Veränderungen, positive Wirkung
Der Verzicht auf Noxen wie Nikotin und der Abbau von Übergewicht senkt Gesundheitsrisiken, selbst wenn damit erst im höheren Lebensalter begonnen wird. Gut zu wissen, dass es hierbei folglich kein „zu spät“ gibt und körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährungsweise immer einen Benefit bringen. Eine Kombination aus Nahrungsumstellung und Bewegung senkt als „Nebenwirkung“ zudem den Stresshormon-Spiegel im Blut. Ausreichend Schlaf, Meditation und Achtsamkeitstraining und gute Beziehungen zu anderen Menschen, ganz gleich ob Familie oder Freunde, helfen das Stress-Level niedrig zu halten und beugen so zusätzlich stressbedingten chronischen Erkrankungen mit vor. Damit die Umstellung gelingt, ist ein Gesundheitscheck beim Hausarzt ein guter Einstiegspunkt. Er kann Empfehlungen in Bezug auf das richtige Belastungsniveau geben und auf mögliche Risiken hinweisen.
Gewappnet sein
Bei Dauerstress verbraucht der Körper vermehrt B-Vitamine, da der Körper verstärkt Cortisol und Noradrenalin ausschüttet. Um diese Stoffe überhaupt erst bilden zu können, braucht er Vitamin B. Australische Forscher fanden heraus, dass eine erhöhte Zufuhr von B-Vitaminen zu einer deutlichen Verminderung von Stress beiträgt. Das Stressniveau der Testpersonen sank um fast 20 Prozent. In Hülsenfrüchten und Fleisch ist Vitamin B enthalten. Auch andere Lebensmittelgruppen spielen eine Rolle. Es gibt Hinweise, dass Vitamin C, E, Selen, Zink, Magnesium sowie Omega-3-Fettsäuren dabei helfen Erschöpfungszeichen zu reduzieren. Doch nicht immer nehmen Menschen ausreichend Nährstoffe über die Kost auf. Das sollte bei anhaltenden Stresssymptomen überprüft und bei Bedarf gegengesteuert werden.
Was wir brauchen
Die Häufigkeit und Länge von Belastungen bestimmt mit, inwieweit sich Stress auf die Gesundheit auswirkt. Bekannt ist, dass das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko steigen kann und mehrere Studien weisen auch auf einen Zusammenhang bei der Entstehung von Krebs hin. Immer mal wieder für Pausen zu sorgen und sich selbst kleine Auszeiten zu gönnen, ist nicht zuletzt darum ein wichtiger Aspekt und räumt unserem Körper die Chance ein, eigenständig zurück ins Gleichgewicht zu finden. Unser Körper produziert je nach Situation auch sogenannte Antistresshormone. Diese Gegenspieler (z.B. Oxytocin), die unterem auch beim Liebesspiel ausgeschüttet werden, gleichen vieles aus.
Übrigens: Stress an sich ist nicht immer negativ. Er kann auch Energiereserven des Körpers freisetzen und unsere Leistungsfähigkeit steigern. Wie bei so vielen Dingen „macht allein die Dosis das Gift“.